Der öffentliche Park ist das Herzstück des neuen Wohnquartiers auf einem ehemaligen Gärtnereigelände. Auf 19 Hektar Fläche entstanden im Südosten von München an der Hochäckerstraße etwa tausend Wohnungen mit Grünflächen, Kindertagesstätten und ein Nahversorger. Projektauftakt war der 2010 gemeinsam mit Laux Architekten gewonnene Wettbewerb. Darin hatten wir das gärtnerische Prinzip der optimal zur Sonne ausgerichteten Anbauflächen in südorientierte Bau- und Grünstrukturen übertragen. Sie vermitteln das Wohngefühl einer Gartenstadt im Grünen.

Von der ersten Idee bis zur Schraube

Fast zehn Jahre lang arbeitete unser Team an diesem Großprojekt mit. Unser Aufgabenspektrum reichte von der Bauleitplanung und Qualitätssicherung im Beratergremium bis hin zur Freiraumplanung der öffentlichen Grünflächen und mehrerer Wohnungsbauten. So waren wir von der ersten Entwurfsidee bis zur Bauleitung mit dabei.

Eine grüne Perlenkette durch das Wohnquartier Hochäckerstraße

Der rund 26.500 Quadratmeter große öffentliche Park besteht aus sechs zueinander versetzten Teilflächen. Geschützt vom Verkehrslärm der Autobahn und der Hochäckerstraße durchzieht er das Viertel auf einer Länge von über 650 Metern mit einer Breite von etwa 50 Metern. Eine grüne Mitte mit viel Raum für unterschiedliche Spiel- und Bewegungsangebote. Alles wird verbunden durch eine langgezogene Parkpromenade.

In allen Teilparks kommen band- und streifenförmigen Strukturen vor. Sie erinnern an die ehemaligen Feldstrukturen. Auch bei der Gestaltung der Spielbereiche diente uns die Gärtnerei als „roter Faden“.

Zwischen Kistenstapeln und Schaukelfeld

Für uns war es besonders reizvoll, hier die erste Parkour-Anlage in einem öffentlichen Park in München planen zu können. Als Inspirationsquelle dienten die auf Wochenmärkten aufgetürmten Obst- und Gemüsekisten.

Stapel aus robusten „Betonkisten“ bilden abwechslungsreiche Systeme aus Blöcken, Wänden und Rohren. Auf zum Klettern, Springen und Erklimmen!

Der angrenzende Park lädt zum „Schaukeln in Variationen“ ein.

Mit unterschiedlichen Schaukeln für Kinder und Erwachsene ausgestattete grüne Stahlrahmen wachsen als pflanzenartiges Objekt aus dem Boden.

Hochäcker und Apfelberg

Im zentralen Park erinnern wir an die namenstiftenden Hochäcker, eine mittelalterliche Bewirtschaftungsform mit wellenförmigen Vertiefungen. Hier verführt eine sanfte Wellenlandschaft zum Herumtollen. Und wer genau hinsieht, entdeckt „Hase und Igel“ auf mächtigen Granitblöcken.

Direkt angrenzend steht das Klettern im Zentrum. Herabgefallenes Laub inspirierte uns zu einer Kletterskulptur aus grünem Stahl. Ein „Kletterblatt“ im XL-Format aus geschwungenen Stahlrohren und mit Tauen als Tragwerk.

Eine markante Erdskulptur bildet den Parkabschluss. Der „Apfelberg“ erinnert an die Schüttkegel aus der Obstverwertung. Im Winter dient er als Rodelhügel, im Sommer lädt er zum Klettern und Rutschen ein. Von den Trampolinen auf dem „Gipfel“ kann man den Blick schweifen lassen.