Mit einer Schulbauoffensive reagiert die Landeshauptstadt München seit einigen Jahren auf steigende Schülerzahlen. Am Klimapark in München-Bogenhausen entsteht momentan der Neubau für das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium für 1500 Schüler. Der gesamte Gebäudekomplex ist aerodynamisch geformt, um den Neubau in den Park einzubinden und die Kaltluftschneise zu berücksichtigen. Unser Büro hat ein Freianlagenkonzept entwickelt, das mit großflächiger Fassadenbegrünung und Biodiversitätsgründächern neue ökologische Standards setzt.

Gymnasium im Klimapark

Drei Baukörpervarianten wurden im Vorfeld von Hascher Jehle Architekten aus Berlin mit ver.de Landschaftsarchitekten und Stadtplanern in einer Machbarkeitsstudie untersucht. Die „freie Form“, die nun realisiert wird, überzeugte auch die Bürgerschaft am meisten.

Wichtigstes Ziel: Architektur, Außenanlagen und der umgebende Klimapark sollen eine harmonische und möglichst grüne Einheit bilden. Mit fließenden Formen, weichen Übergängen und viel Grün verschmelzen wir die Schulfreiflächen mit dem Klimapark. Die öffentliche Grünfläche zieht sich förmlich in das Schulareal hinein. Auf Zäune wird weitestgehend verzichtet.

Grüne Vorhänge

Die innovative Fassaden- und Dachbegrünung trägt wesentlich zum grünen Charakter des Entwurfs bei. Ein durchlässiger Fassadenvorhang aus vielfältig bepflanzten Rankstäben und -seilen umschließt das gesamte Sockelgeschoss. Er öffnet sich nur an den Eingangsbereichen und macht die Fassaden lebendig. Zugleich entsteht hier im lichten Schatten der Rankpflanzen ein zusätzlicher grüner Aufenthaltsraum für die Schulfamilie.

Biodiversität auf dem Dach

Die Dächer werden nach neuesten Erkenntnissen nicht nur extensiv begrünt, sondern zu großen Teilen als Biodiversitätsgründächer mit einer großen Standortvielfalt ausgeführt. Das erhöht nicht nur die ökologische Vielfalt und den Wasserrückhalt, sondern bietet auch Insekten und Vögeln attraktive Lebensräume.

Sport ganz oben

Um wertvolle Flächen im Klimapark einzusparen, planen wir auf den Dachflächen auch einen Allwetterplatz und Teile des Pausenhofs. Eine großzügige Sitztreppe führt die Schüler zu den ebenerdigen Freiflächen – sie ist Tribüne und grünes Klassenzimmer zugleich. Ihre Planung liegt ebenso in unseren Händen wie die der Lichthöfe, des Schulgartens und der Sportfreiflächen. Auch sie sind in Form und Einfassung an die architektonische Gestaltsprache angelehnt und verzahnen das Areal mit dem Grün der Umgebung.